Sanya – Palmenstrand am brühwarmen Meer

   

So, hier kommt jetzt der erste Bericht von Sanya. Die Anreise an sich war schon ein Erlebnis, da wir erst mal von Hong Kong mit dem Zug in die Mega-Stadt Guangzhou mussten. Dort sind die Bahnhöfe, von denen es mehrere gibt, übervoll. Die Kinder waren ziemlich überfordert, so war es dann doch ein bisschen anstrengend, vom einen Bahnhof mit der Ubahn zum nächsten zu kommen. Als wir dann schließlich in Guangzhous größtem Bahnhof in der Wartehalle für unseren Zug saßen, waren wir die Attraktion schlechthin. Wobei die Chinesen ja wirklich sehr zuvorkommend sind, wenn man Kinder dabei hat. Jana hat dann gefragt, warum die Chinesen uns immer fotografieren wollen. Ich meinte, weil wir anders aussehen. Sie hat beispielsweise blonde Haare, die Chinesen haben schwarze Haare. Auf die Frage, wie sie fände, dass die Chinesen aussehen, meinte sie, die haben alle so flache Gesichter.

  

 Im Zug hatten wir ein Abteil mit vier Betten fast die ganze Zeit für uns. Den Kindern hat die Zugfahrt sehr gut gefallen, um vier ging’s los, bis Abends haben wir Spiele gespielt und um acht haben die Kinder geschlafen, bis wir frühs um sieben in Sanya ankamen. Michi und ich haben nicht so gut geschlafen und waren etwas gerädert…

  

In Sanya sind wir erst mal zu unserem Hostel, das etwas außerhalb der Stadt in einem Fischerdorf liegt, wobei das Fischerdorf auch schon eine kleine Stadt aus mehrstöckigen Wohnhäusern ist. Die Strände hier sind klasse, wobei der eine, Dadonghai, der von den Chinesen bevorzugte sehr voll ist. Für den Schatten unter den Palmen muss man zahlen und das Essen ist sehr teuer. Die Chinesen vom Festland können hier mal Strandurlaub erleben, wobei sie ja von der uns bekannten Strandkultur überhaupt keine Ahnung haben. Da kommt eine Reisegruppe, alle werden vom Veranstalter mit passender Kleidung ausgestattet – Hawaiihemden mit entsprechenden Shorts dazu für die Männer und Badeanzug-Kleidchen für die Frauen. Dann bekommt jeder Schwimmflügel oder Schwimmreifen und dann geht’s ab ins Wasser, wo sie wie kleine Kinder herum planschen. Janas Frage dazu: Machen die einen Schwimmkurs? Warum können die Erwachsenen alle nicht schwimmen? Ein Chinese hat uns erzählt, dass neulich drei Chinesen ertrunken sind, die nicht schwimmen konnten. Tragisch…

 

  

         

Ich hab mir auch so ein hübsches Badeanzug-Kleidchen gekauft, damit ich auch Baden kann. Nachdem wir in einem Laden solange versucht haben, den Preis runterzuhandeln, bis die Verkäuferin so beleidigt war, dass sie sich weigerte mir den Badeanzug doch zu verkaufen, mussten wir dann in einem anderen Laden einen teureren kaufen… Tja Lehrgeld…

Unser bevorzugter Strand ist der Xiaodonghai, wo der Schatten unter den Kokosnusspalmen kostenlos ist. Es gibt zwar außer einem teuren Hotel nichts, wo man essen kann, aber wir machen Picknick, man darf Toiletten vom Hotel benutzen, es gibt sogar eine Hüpfburg für die Kinder, der Strand ist sauberer und vor allem ist kaum was los. Aber es sind immer chinesische Kinder da, mit denen Jana und Leo immer gerne spielen. Die zwei sind totale Wasserratten. Jana hatte ein paar Startprobleme wegen der manchmal doch verhältnismäßig hohen Wellen, aber inzwischen hat sie auch ihre Angst überwunden – die beste Investition waren zwei Schwimmreifen, Jana hat sich einen türkisen und Leo einen rosanen rausgesucht. 

Bei Leo muss überhaupt alles rosa sein, außer die Kinderessstäbchen, da hat Leo grüne bekommen und Jana rosane. Jana ist furchtbar unglücklich, weil sie rosa nicht mag, aber Leo tauscht aus Prinzip nicht. Dafür kann Jana inzwischen mit richtigen Stäbchen essen. Hier kann man auch lecker lecker Seafood Essen. Jana steht total auf Muscheln und Garnelen und Klebreis, Leo dagegen gar nicht. Die beiden sind das totale Gegenteil, was Geschmäcker angeht… Nicht leicht…

Gegenüber gibt’s ein muslimisches Nudelrestaurant, wo es die typischen „Lamian“ gibt, was „gezogene Nudeln“ bedeutet. Eine Wurst aus Teig wird immer wieder lang gezogen und wieder zusammen gelegt, bis man aus der dicken Teigwurst eine einzige lange Spaghetti hat. Dazu gibt’s dann diverse Soßen und Beilagen – unser absoluter Favorit. Und die Muslime sind so nett, ganz anders als die Han-Chinesen. Sie gehören zur Minderheit der Tu, die hauptsächlich in der Provinz Qinghai leben. Laut unserem Hostelbesitzer sind die Tu keine „richtigen“ Moslems, sondern „nur chinesische“ Moslems. Sie sind aber irgendwie, zumindest für unsere Verhältnisse, kultivierter, nicht ganz so fremd wie die Han. Die Besitzer des Restaurants haben eine dreijährige Tochter, eine super Spielkameradin für Jana und Leo, mit der sie im Dreck buddeln, über Steine Weithüpfen machen und sonst allerlei Quatsch machen. Jana war nur ganz schockiert, als die kleine Razie eins auf den Deckel bekommen hat, weil sie immer einfach über die Straße rennt.

  

Gerade spielen die Kinder, dass wir heute wieder nach Hause fahren. Janas Kommentar zu mir: Du kannst ruhig mal mitpacken! Ich bin ja schon mal gespannt, wie lange wir es noch aushalten, bevor das Heimweh zu groß wird. Jana hat heute schon von Flo und Nina und Filip Leistner geträumt. Sie haben sich zusammen unter einer Decke gewälzt und Jana wollte auch mit unter die Decke, aber die Decke wurde zum Puzzle, das immer auseinander gegangen ist, sodass sie nicht mit drunter konnte.

Jetzt machen wir uns auf die Suche nach einem großen Supermarkt, weil die Kinder ihr morgendliches Müsli so vermissen. Vielleicht bekommen wir wenigstens Haferflocken. Danach probieren wir heute mal den dritten Strand Yalonghai aus, der Chinas schönster Strand sein soll. 

Ein Gedanke zu „Sanya – Palmenstrand am brühwarmen Meer“

  1. Hallo ihr Traveller, sonnige Grüße aus der Heimat. Hier gibt es auch immer ein großes Hallo wenn Flo und Nina die Jana und den Leo auf einem Bild sehen. Und wir zwei Alten freuen uns über eure chinesischen Erlebnisse. So sind dann alle glücklich.
    Genießt es und bis bald….. Susanne & Co.

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